Die Tuberkulose ist eine durch Bakterien verursachte Lungenkrankheit die in spezialisierten Zentren über einen langen Zeitraum mit Antibiotika behandelt wird.
Die Tuberkulose oder früher auch Schwindsucht genannt, zählt mit rund 10 Millionen Neuinfektionen pro Jahr laut WHO (Stand 2020) zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Die Tuberkulose wird durch verschiedene Mycobakterien, hauptsächlich jedoch durch das Mycobakterium Tuberculosis verursacht.
Primär eine Lungenerkrankung, können jedoch auch nahezu alle anderen Bereiche des Körpers befallen sein. Die Übertragung erfolgt in der Regel über Aerosole. Die Tuberkulose kann vollständig symptomfrei verlaufen, bei der Lungentuberkulose zeigen sich jedoch häufig Husten, Gewichtsverlust und Nachtschweiß. Auch Bluthusten kann vereinzelt auftreten.
Die Diagnostik erfolgt mittels Bildgebung (Röntgen), mikrobiologischer Sputumanalyse sowie speziellen Bluttests. Früher eine kaum heilbare Erkrankung welche häufig in speziellen Heimen endete, gibt es heute vielfältige antibiotische Therapieoptionen, eine Heilung ist in der Regel bereits nach kurzer Therapie zu erreichen. Voraussetzung hierzu ist ein leistungsstarkes Gesundheitssystem und modernste Diagnostik.
Insbesondere auch die genetische Sequenzierung der Erreger spielt eine immer wichtigere Rolle in der Therapie. Eine große Herausforderung besteht in den steigenden Zahlen an resistenten Erregern, welche auch durch neuere Antibiotika nur schwer behandelt werden können. In Deutschland, grundsätzlich ein Niedriginzidenzgebiet, werden nur wenige dieser multiresistenten Mycobakterien festgestellt. Es wird jedoch, nicht zuletzt aufgrund veränderter Migrationsbewegungen mit einem Anstieg der Zahlen gerechnet.
Die Therapie erfolgt meist nur kurzzeitig in stationärer Behandlung und kann anschließend in spezialisierten Ambulanzen (ASV) fortgeführt werden. In Deutschland besteht darüber hinaus eines der weltweit führenden Forschungszentren für Mycobakterien, welches auch als Referenzzentrum für die WHO fungiert. Die früher noch routinehaft durchgeführte BCG-Impfung wird seit 1998 aufgrund geringer Wirksamkeit und Nebenwirkungen nicht mehr empfohlen und in Deutschland nur noch sehr vereinzelt durchgeführt. Aktuell wird an zahlreichen, durchaus vielversprechenden Impfstoffen geforscht. Eine Marktreife und Zulassung ist bisher noch ausstehend.